Straßennamen helfen uns heutzutage bei der Orientierung. Im ersten Adressbuch von 1900 waren allerdings nur Hausnummern verzeichnet und es bedurfte besonderer Ortskenntnis, wenn man ein bestimmtes der damals schon über 200 Häuser in Meißen finden wollte. Im Hauseigentümerverzeichnis von 1912 sind erstmals Straßennamen aufgeführt. Aus seinerzeit weniger als 30 Straßennamen wurden nach mehr als 100 Jahren zwischenzeitlich mehr als 50 Straßenbezeichnungen. Zahlreiche Straßennamen wurden im Rahmen der Eingemeindung im Jahr 1973 allerdings schon geändert, da sie im Stadtgebiet Minden mehrfach vergeben waren.
Wenn wir uns näher mit den Straßennamen beschäftigen, dann ist festzustellen, dass nur 9 Straßen tatsächlich „Straße“ heißen, wie etwa die Meißener Dorfstraße oder die Rintelner Straße. Doppel so viele sind „Wege“ wie der Holzweg oder der Burgweg. Und die Hälfte aller Straßen tragen völlig andere Namen wie Grille oder Clus. Namen wie Glück Auf Weg, Lorenweg. Stollenweg, Steigerweg und Alte Halde erinnern an die Bergbauvergangenheit Meißens. Die kürzeste Straße ist wohl der Fasenenhof, denn dort ist nur ein Wohnhaus verzeichnet. Die längsten Straßen sind die Meißener Dorfstraße, die Forststraße, die Clus und der Holzweg mit jeweils mehr als 100 Hausnummern. Worauf beziehen sich die Straßennamen? Gab es am Burgweg eine Befestigungsanlage? Residierten am Kronsbrink oder Kronenweg gekrönte Häupter? Hat der Osterfeldweg etwas mit Ostern zu tun? Über die Grille und die Clus, die Meißener Dorfstraße und die Forststraße, den Holzweg und die Hasenheide existieren bereits Zusammenfassungen, die viele Fragen beantworten. Wenn Sie daran interessiert sind oder mehr über Ihre Straße erfahren wollen, dann kann ich Ihnen als Ortsheimatpfleger möglicherweise behilflich sein.
Karl Heinz Drees,