1973 - 50 Jahre - 2023 (Januar bis März)

Was geschah eigentlich in Meißen vor 50 Jahren?  Eine Schwierigkeit bestand für mich als Ortsheimatpfleger darin, Zeitzeugen zu finden, die sich genau erinnern können. Daher habe ich mich im Archiv des Mindener Tageblattes umgesehen. Ein kleiner Auszug soll das Jubiläumsjahr aufleben lassen:

Januar

Mit dem 1. Januar 1973 hatte die Gemeinde Meißen seine Selbstständigkeit verloren. Mit der Gebietsreform wurde Meißen ein Teil Mindens. Auch die Aufgaben des Standesamtes wurden nach Minden verlagert. Der bisherige Standesbeamte Meißens, Friedrich Held, konnte im Laufe seiner 26 Amtsjahre auf 930 Trauungen zurückblicken. Diese wurden in aller Regel im Wohnzimmer des Standesbeamten vollzogen.

Die Grundschule Meißen wird ab 1973 als selbständige Grundschule nur noch die Lernanfänger des Stadtbezirkes Minden-Meißen aufnehmen. Die neuen Jahrgänge der Hauptschule werden aus Minden-Meißen der Hauptschule Minden-Dankersen zugeordnet. Für den Stadtbezirk Meißen ist der zweite Impfdurchgang „Schluckimpfung gegen Kinderlähmung“ am 16. Januar in der Grundschule Meißen.

Februar

Von Seiten der Stadt Porta Westfalica werden Korrekturen zur Gebietsreform gewünscht. So vertrat der ehemalige Bürgermeister von Lerbeck die Auffassung, dass die Trasse der B65 als eine „vernünftige Grenze“ zwischen der Stadt Porta Westfalica und der Stadt Minden angesehen werden sollte.

Im Zuge der Eingliederung der Gemeinde Meißen in die Stadt Minden ist diese Eigentümerin und Betreiberin des Eigenbetriebes „Wasserwerk der Gemeinde Meißen" geworden. Dieses Wasserwerk besteht freilich nur in einer Wasseruhr, mit der die Wassermenge gemessen wird, die das Wasserwerk Hausberge an die ehemalige Gemeinde Meißen liefert. Dennoch muss die Stadtverordnetenversammlung über die „Einverleibung" dieses Meißener Wasserwerkes in die Stadt beschließen.

März

Maßgeblichen Stellen schienen nicht abgeneigt, den Rest der alten Zechenhalden, die in bizarrer Form wie ein Felsen in die Luft ragen, als Wahrzeichen Meißens unter Naturschutz zu stellen und so der Nachwelt zu erhalten. Im Volksmunde werden sie zuweilen „Meißener Alpen“ genannt. Allerdings wurde der Großteil der Halden bereits zur Aufschüttung der B 65 und B 482 verwendet.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Meißen konnte Brandmeister Nordmann auf 13 Einsätze der Meißener Wehr zurückblicken. Davon waren fünf Alarmfahrten sowie Einsätze bei Bränden auf der Müllkippe Tönsmeyer und Hilfeleistungen bei Überschwemmungen. Zwei Einsätze erfolgten zur Bombenräumung auf der Grille. Mit Genugtuung nahm man zur Kenntnis, dass ab sofort die Alarmsirenen in Meißen von Minden aus über Funk ausgelöst werden können.

Beiträge für die weiteren Monate folgen ….

Karl Heinz Drees, Ortsheimatpfleger in Meißen

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