Pressebericht Schnatgang 2013

Schnatgang führt 70 Teilnehmer entlang der Grenzen zu Neesen und Lerbeck

Minden-Meißen (mt/mw). Am Ende des Westerfeldweges, an der Grenze zu Neesen, versammelten sich am Samstag über 70 Interessierte im Alter zwischen vier und 81 Jahren, um am alljährlichen Schnatgang teilzunehmen. Ortsheimatpfleger Karl Heinz Drees hatte das Motto "entlang der Grenzen zu Neesen und Lerbeck" in den Mittelpunkt gestellt.

Alljährlicher Schnatgang: Ortsheimatpfleger Karl Heinz Drees führte durch Meißen. | Foto: pr



Das Siedlungsgebiet "Hasenheide" ist außerhalb des Ortskerns wohl das älteste geschlossene Wohngebiet Meißens. Die ersten Häuser wurden um 1880 hauptsächlich von Eisenbahnern, aber auch von Glas- und Zementarbeitern gebaut.


Mit dem Wohngebiet seit Jahrzehnten verwurzelte Anwohner ließen mit Episoden aus der Nachkriegszeit und mit Berichten über voll beladene Erntewagen, die den Weg vom Meißener Bruch zum Westerfeldweg befuhren, die Vergangenheit wach werden.
 

"Bernsteinhäuser" am Ende der Forststraße

Ein Blick in Richtung der Porta Westfalica lenkt das Auge heute bis zu den "Bernsteinhäusern", die am Ende der Forststraße die Grenze zu Neesen darstellen. Vorbei am 1955 abgebrannten ehemaligen Forsthaus von Meißen und vorbei an der schon fast aus der Erinnerung verschwundenen britischen Funkstation lag der denkmalgeschützte Abschnitt der Meißener Dorfstraße auf dem Weg. Ursprünglich war dies eine schlechte Wegstrecke, über die die Fuhrwerke, nur mit zehn bis 15 Zentnern beladen, Kohle von der Grube in Meißen in Richtung Porta transportierten. Am Ende der Straße kommen Erinnerungen an die ehemalige Bonbonfabrikation hoch.

Dass Grenzen nicht immer ein trennendes Element sein müssen, zeigt der Einmündungsbereich der Meißener Dorfstraße in die Forststraße. Über ein Jahrhundert stand hier auf Lerbecker Gebiet das "Pastorenhaus", das Wohnung verschiedener Pastorenfamilien war. Generationen von Konfirmanden aus dem Kirchspiel Lerbeck, zu dem auch Meißen gehört, haben hier ihren Unterricht erhalten.

Viele Episoden und Erinnerungen erzählt

Auch das 1864 errichtete ehemalige "Armenhaus" fand Interesse. Befand sich doch hier bis zum Abriss in der Nachkriegszeit auch die Meißener Ziegenbockstation. Der auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindliche Bauernhof wurde am 11. Februar 1941 durch eine Bombe erheblich beschädigt. Bilder belegen das Ausmaß der Zerstörung.

Die zahlreichen Eindrücke waren Grundlage für Gespräche und den Austausch weiterer Episoden und Erinnerungen.

Zum Abschluss stellte Ortsheimatpfleger Karl Heinz Drees seine neue Broschüre über die Forststraße vor, in der er einen Überblick zur Entstehung und Geschichte der Straße und ihrer Häuser gibt.

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